Das Licht und die Dunkelheit


Seit Stunden befinden wir uns nun schon auf dieser Lichtung.
Kämpfen um den letzten Funken Hoffnung in unseren Herzen.
Die Hoffnung auf eine Zukunft, die es wert ist, um zu überleben.
Und das ist es auch.
Das Leben ist es immer wert, um darum zu kämpfen.
Wenn auch nur, um zu zeigen, dass man es schaffen kann.


Wir kämpfen hier für unsere Nachkommen, unsere Kinder, unsere Freunde und Begleiter durch diese Welt, aber auch für uns selbst.
Doch so langsam schwindet unsere Kraft, ebenso auch unsere Hoffnung.


Wo sind sie?
Die, die dazu bestimmt sind, aus dieser Welt die Finsternis zu verbannen.
Wo bleiben sie nur?
Wir warten auf sie!


Ich weiss nicht, wie lange wir hier noch standhalten können.

Immer wieder huscht mein Blick Richtung Schloss.
Hoffend, dort ihre Umrisse auszumachen.
Aber ich erkenne sie nirgendwo.

Ich kämpfe mich an den Rand der Lichtung und gönne mir eine kurze Verschnaufpause.
Plötzlich legt sich eine Hand auf meine Schulter und ich zucke erschrocken zusammen.
Doch als ich herumwirble und in die gutmütigen Käferaugen blicke, schwindet mein anfänglicher Schreck augenblicklich.


"Sie sind unterwegs."
Seine Worte sind hoffnungsvoll, aber ich sehe trotzdem die Sorge in seinen Augen.


Er hat Angst um sie, sie bedeuten ihm sehr viel.
Sind sie es doch gewesen, die ihm in so manch einer Situation beigestanden haben.
Niemals haben sie sich dabei beirren lassen.
Er war und ist ihr Freund und Freunde halten zusammen, stehen sich bei.

Ich nicke dem Halbriesen zu, unglaublich dankbar, dass er es geschafft hat, meine Hoffnung neu zu entfachen.


Noch nie habe ich einen solchen Kampf gesehen.
Nein, als Kampf kann man es nicht mehr einordnen, es ist Krieg.
Ein Krieg des Dunklen gegen das Licht.


Unerbittlich auf beiden Seiten, aber in diesem Augenblick einander ebenbürtig.
Denn auf beiden Seiten fehlt der entscheidende Teil, die eigentlichen Gegner.
Sie und er, der dunkelste Zauberer, den die Welt seit langem kannte.

Erneut legt sich die Hand des bärtigen Mannes auf meine Schulter und ich verspüre einen sanften Druck.
Dann nickt er Richtung Waldrand.
Meine Augen folgen dieser Geste und ein erleichtertes Lächeln schleicht über mein angespanntes Gesicht.


Endlich.
Endlich sind sie da.
Bereit, ihre Pflicht zu erfüllen.
Und so weh es mir auch tut, ich muss es geschehen lassen.


Meine Aufgabe endet hier, von nun an sind sie auf sich gestellt.
Doch ihr Wille ist stark.
Stark und unbeugsam.

Die Drei bilden eine Einheit, die kein Orkan der Welt zerrütten kann.
Die wissbegierige junge Frau mit der wilden Haarpracht, welche ihr, zusammen mit diesem entschlossenen Blick, das Aussehen einer Löwin verleiht.
Einer Löwin, die bereit ist für das zu kämpfen, was sie liebt.
Der junge Mann mit dem feuerroten Haar steht schützend neben ihr.
Es ist keine Spur der leichten Tollpatschigkeit zu sehen, die er manchmal an den Tag legt.
Sein Blick ist starr geradeaus gerichtet und ich kann bis hierher erkennen, dass jede Faser seines Körpers angespannt ist.
Mein Blick wandert weiter, bleibt schliesslich an der dritten Person hängen, die diesen Kreis schliesst.
Rabenschwarze und strubbelige Haare, eine Brille auf der Nase und die besondere Narbe auf seiner Stirn lassen keinen Zweifel an seiner Identität zu.
Seine Augen strahlen eine Entschlossenheit aus, die mir sagt, dass auch er bereit ist für das zu kämpfen, was ihm am Herzen liegt.

Die Aura, die sie, das goldene Trio, umgibt, strahlt eine Macht aus, von der ich zutiefst beeindruckt bin.
Dass es ausgerechnet die Drei sind, die sich dem dunkelsten Zauberer dieser Zeit stellen, ist kein Zufall.
Nein, es ist vom Schicksal bestimmt.


Diese Vermutung ist tief in mir verankert und hat seit dem ersten Schuljahr der Drei seine Bestätigung gefunden.
Mut, Verstand und Strategie vereinen sich hier vollkommen.
Bilden vereint eine Mauer, die niemand zu Fall bringen kann.

Plötzlich ändert sich die Stimmung um uns, dunkle Wolken ziehen über den Himmel, verdecken das strahlende Licht der Sonne.
Meine Stirn legt sich nachdenklich in Falten über diese abrupte Reaktion des Wetters.


Dann breitet sich ein Flüstern unter den Anwesenden aus und ich weiss, ohne dass ich meine Augen von den Dreien abwende, dass er unter uns erschienen ist.
Er, dessen Namen gefürchtet wird.


Auch bei diesen drei jungen Menschen ist eine Angst vorhanden und doch sehe ich keinen Moment die Entschlossenheit von ihren Gesichtern weichen.


Sie sind ein starkes Team, stärker als wir alle zusammen.
Geben sich gegenseitig die Kraft, das alles durchzustehen.
Teilen das Wissen, keinen Moment allein zu sein.
Sie halten wie Magnete zusammen, schenken sich durch unsichtbare Gesten Zuversicht.

Ein Lächeln, das so überhaupt nicht zum Ernst dieser Situation passt, bildet sich auf meinen Lippen.

Sie sind wahrlich ein goldenes Trio, durch nichts zu trennen und einander treu ergeben.
Das zwischen diesen jungen Menschen ist eine besondere Magie, aufgebaut aus Verstehen und der Liebe der Freundschaft.

Dann, wie auf ein unsichtbares Kommando, heben sie gleichzeitig die Zauberstäbe.
Ein kurzes Lächeln, angespannt und doch Hoffnung schenkend, huscht über das Gesicht der jungen Frau und findet in den Gesichtern ihrer Freunde Erwiderung.


Sie teilen ein Wissen, von dem ich keine Ahnung habe, doch auf unerklärliche Weise beunruhigt mich dies mehr als das Wissen, dass er endlich unter uns ist.
Was haben sie vor?

Mehr als nur widerwillig löse ich mich von ihrem Anblick, fixiere die Gestalt, die langsam über die Lichtung auf uns zuschreitet.
Das Gesicht ist unter einem schwarzen Umhang verborgen und doch weiss ich, dass er sich darunter befindet.
Denn keiner seine Anhänger strahlt eine solche Macht aus.

"Harry Potter... Ach, und deine treue Gefolgschaft ist auch hier?"
Die Stimme des dunklen Lords ist leise und doch verstehe ich jedes einzelne Wort, welches seine Lippen verlässt.
Ebenso entgeht mir der Blick aus diesen rot glühenden Augen nicht.


Hasserfüllt und doch die Situation einschätzend, wandert sein Blick über das Trio, weiter über die Anwesenden und landet schliesslich bei mir.
Wenn ich mich nicht täusche, huscht einen Moment Erstaunen über sein Gesicht.
Er hat also nicht mit meiner Anwesenheit gerechnet.
Doch ich weiss, dass ich ihm heute nicht die Stirn bieten werde.
Dies ist nicht mehr meine Aufgabe, ich hätte nicht die Macht dazu.

Meine Augen richten sich erneut auf die drei jungen Menschen.
Die Menschen, die unser aller Schicksal in den Händen halten.
Ein Schicksal, welches so zerbrechlich ist, wie ein Klumpen Erde, dessen Wassergehalt sich nach und nach verringert, bis er sich schliesslich seiner Bestimmung ergeben wird.


Ihre Haltung ist angespannt und doch auf eine besondere Art stolz.
Langsam verlässt der Rothaarige seinen Standort und bleibt schliesslich neben seinem Freund stehen.
Weit genug, um nicht beim Kampf zu behindern, aber doch so nah, um zu zeigen, dass er da ist.
Auch die junge Frau bewegt sich.
Entschlossen stellt sie sich neben den Schwarzhaarigen und hebt den Zauberstab etwas an.
Sie ist bereit.
Die Löwin ist bereit, für ihr Rudel zu kämpfen.
Ein kleines, feines Lächeln passiert die Lippen des jungen Mannes, auf den die Zaubererwelt schon zu viele Jahre ihre Hoffnung legt.
Er weiss, dass er auf seine beiden Freunde zählen kann.


Das goldene Trio.
Das wird bald ein Name sein, der jedem bekannt sein dürfte.
Aber man wird sie niemals mehr als das sehen, was sie wirklich sind.
Drei junge Leute, die ihre Zukunft, ihr Leben, für eine Welt opfern, die schön ist und zugleich grausam.
Seit Jahren zweifelt mein Herz nun schon, ob all das gut ausgehen wird.
Doch ich habe niemals den letzten Funken Hoffnung verloren.


Ich bin schon alt, habe in meine Leben schon vieles gesehen und ebenso viele Menschen verloren, die mir nahe standen.
Aber dieser Funken Hoffnung hielt der Grausamkeit dieser Welt stand.


Denn Hoffnung und Träume leben in einem stetigen Kreislauf. Vielleicht verschwinden sie mal für eine Zeit lang wie die Sonne, sobald die Nacht hereinbricht oder wie die Sterne, wenn der Morgen naht...

Aber so sicher wie das Zurückkehren der Lichter des Himmels, so kehren auch die Träume und die Hoffnung in mein altes Herz zurück.


Ich glaube beinahe verzweifelt daran, dass die Drei es schaffen werden.

Eine wahrgenommene Bewegung hindert mich an weiteren Gedankengängen.

Der Schwarzhaarige hebt den Kopf, unsere Augen treffen sich einen Moment.
Ich stehe etwas seitlich, ob in Sicherheit oder nicht, das wird sich noch herausstellen.
Er nickt mir nur kurz zu und doch sagt mir diese einfache Geste, dass er bereit ist.
Dann wendet er sich wieder der Gestalt vor sich zu, hebt langsam den Zauberstab.

Wissend, dass es ihm seine Freunde gleich tun werden.
Die Aura der Drei ist greifbar, eine solche Kraft strahlt sie gerade aus.

Ein leiser, entsetzter Schrei durchbricht die Stille und bringt mich dazu, meine Umgebung etwas genauer zu betrachten.
Nicht weit von mir entfernt steht eine junge, rothaarige Frau.
Tränen fliessen über ihr Gesicht, während ihr Blick nicht von den Dreien abweicht.
Sie wird viel verlieren, wenn der Kampf zu Gunsten der falschen Seite ausgeht.
Wir alle werden viel verlieren, doch niemand so wie sie.


Es sind die drei wichtigsten Personen in ihrem Leben, seit dem Tod ihrer Eltern.
Einem Tod, der absolut unnötig war.
Zwei bekannte Zauberer, einfach ausgelöscht, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren.
Wie grausam das Schicksal uns doch trifft.
Und nun stellt sich ihr Freund, Geliebter und baldiger Ehemann zusammen mit ihrem Bruder und ihrer besten Freundin der dunkelsten Macht, die je über diese Welt herrschte.

Eine Hand umschliesst die meine, durch all diese Jahre eine vertraute Geste.
Ich weiss, wer an meiner Seite erschienen ist, ohne dass ich den Kopf drehen muss.
Doch ich erwidere den Druck, als Zeichen der Erkennung.


Ich habe aufgehört, die Jahre zu zählen, an denen wir uns nun schon mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Zu wertvoll ist diese Zeit, um gezählt zu werden.


Die ältere Hexe hat schon vieles mit mir durchgemacht, das weiss sie so gut wie ich und trotz allem ist sie mir nie von der Seite gewichen.
Wir haben so vieles gemeinsam erlebt, vieles verloren und doch hat es uns miteinander verbunden.
Seit vielen Jahren schon ist sie nicht mehr die strenge, aber gutherzige Lehrerin an meiner Seite.
Sie ist meine Vertraute, mein Seelenhalt.
So wie heute teilen wir dasselbe Wissen, dieselbe Erkenntnis.
Und sie gefällt uns beiden nicht.
Aber wir dürfen nicht eingreifen, wir können uns nur an die Hoffnung klammern.

Ich vernehme ein unheimliches Rascheln und mein Kopf wirbelt herum.
Die Anhänger des Lords sammeln sich.
Aber wissen sie, dass sie nicht eingreifen dürfen?


Erneut eine Bewegung, doch dieses Mal wirkt sie vertraut.
Ich spüre einen kurzen Druck meiner Hand.
Auch meiner Vertrauten ist die Gestalt nicht entgangen, die unter dem schwarzen Umhang auf die Gruppe zutritt.


Der Gang ist aufrecht und stolz.
Doch auch wenn das Gesicht hinter der Maske verborgen ist, so weiss ich, dass zwei schwarze Augen auf mir ruhen.
Ich vertraue ihm und weiss, dass er dieses Vertrauen nicht einfach aufs Spiel setzen würde.
Sein Leben ist nicht wertlos.
Jetzt, da es jemanden gibt, der ihm zeigt, wie schön das Leben wirklich sein kann.
Doch es besteht die Gefahr, dass er genau diese Person verlieren kann.


Ich kenne seine Angst und ich kenne die ihrige.
Aber sie wissen beide, dass kein Weg an der jetzigen Situation vorbeiführt.
Sein Gesicht wendet sich etwas ab und ich weiss, dass sein Blick nun dem goldenen Trio gilt.
Aber ziemlich sicher ruhen seine Augen auf der zierlichen jungen Frau.
Ausgerechnet jetzt kommt mir eine Weisheit der Muggel in den Sinn.


"Wer aus dem Schatten herauskommen will, muss wissen, wo die Sonne steht..."
Ja, sie ist die wärmende Sonne, deren Strahlen die Dunkelheit seines Geistes durchbrach.
Sie ist seine Geliebte, sein Halt, sein Leben.
Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass es diese beiden Seelen waren, die sich durch ihre Liebe verbinden würden.

Aber diese Liebe ist einzigartig.


Ich erinnere mich nur zu gut an die Reibereien der beiden, die harten Worte, die sie einander an den Kopf geworfen hatten.
Wissend, wie weh dies dem Gegenüber tat.
Und doch war da von Anfang an ein Respekt voreinander vorhanden.
Aufgebaut auf Können und Verständnis über die Arbeit des anderen.


Aus Hass wurde Achtung.
Aus Achtung würde Verständnis.
Und aus dem Verständnis wuchs die Liebe.
Von Höhen und Tiefen durchzogen, doch standhaft wie ein uralter Fels, an dessen Klippen das tosende Wasser bricht.
Diese Zwei sind das beste Beispiel, um zu zeigen, wie machtlos man gegen die Liebe ist.

Erneut wandern die Augen des Maskierten zu mir herüber und ich nicke ihm leicht zu.
Einen kurzen Moment weicht seine stolze Haltung, doch er fängt sich fast augenblicklich wieder.
Er weiss so gut wie ich, dass er sie nicht aufhalten kann.
Es ist ihre Entscheidung und mit dieser müssen wir leben.
Aber mit dieser Entscheidung ist die junge Frau nicht alleine.
Auch der Rothaarige hat seine Wahl getroffen.
Seite an Seite werden sie kämpfen, als Team, als Einheit, als Freunde.


Ohne zu zögern legen alle drei ihr Leben, ihr Herz, in die schützenden Hände der anderen.
Wissend, dass diese es mit allen Mitteln verteidigen werden.

Eine Bewegung lässt mich den Atem anhalten.
Rot glühende Augen starren auf die menschliche Mauer, die ihnen mutig gegenüber steht.
Die Aura des schwarzen Zauberers pulsiert, als er den Zauberstab hebt.
Plötzlich ist es still, keiner wagt es, auch nur einen Laut von sich zu geben.
Die Kämpfe untereinander sind längst vergessen.


Alle stehen sie da, ob Feind oder Verbündete und vergessen völlig, dass diese Unaufmerksamkeit ihr Tod sein kann.
Doch es scheint alles unwichtig zu sein.


Alle Augen ruhen auf der Mitte der Lichtung.
Der Stelle, an der Licht und Dunkelheit sich treffen.
Ein bösartiges Lächeln ziert die Lippen des dunklen Zauberers und als wäre genau diese Geste das Zeichen, heben die Drei ihre Stäbe auf die richtige Höhe, mehr jedoch nicht.


Wortlos, einander einschätzend, stehen sich alle gegenüber und als nach einiger Zeit immer noch keiner angreift, kann ich die Unruhe hören, die sich unter den Anwesenden ausbreitet.


Plötzlich eine Reaktion.
Das goldene Trio rückt zusammen, jetzt stehen sie Schulter an Schulter.
Ich frage mich, was sie vorhaben.
Planen sie einen Angriff oder wollen sie einander dadurch Schutz bieten?


Ein knappes Nicken des Schwarzhaarigen jungen Mannes kann ich erkennen und im nächsten Moment spüre ich die schnelle Zunahme ihrer Aura.


Ein Zittern der Erkenntnis geht durch meinen Körper und ich spüre den skeptischen und zugleich ängstlichen Blick der Hexe an meiner Seite.
Woher kennen die Drei diesen machtvollen Zauber?


Ein Zauber, der so alt ist, wie die Welt, aus der er stammt.
Ein Zauber, der die Seelen vereint und somit eine Kraft verleiht, die niemand einschätzen kann.
Nicht einmal ihr Gegner vermag dies zu tun.
Keiner kennt die Macht, welche diese drei Seelen beherbergen.
Niemand weiss, ob sie reichen wird.
Niemand weiss, ob sie diesen machtvollen Zauber überleben werden.

Die junge rothaarige Frau etwas abseits von uns geht schluchzend in die Knie.
Tränen der Verzweiflung benetzen ihren Umhang, der zerrissen an ihr herunterhängt.


Meine Vertraute löst sich von mir, tritt bekümmert auf die junge Frau zu und zieht sie in ihre Arme.
Sie wissen, was auf der Lichtung vorgeht, was das goldene Trio vorhat.
Ich wende meine Augen widerwillig von den beiden Frauen ab, sie werden einander Kraft geben.
Aber meine Gedanken wandern zu einer Person, die wissen muss, was die Drei planen.
Doch als mein Blick auf die vermummte Gestalt trifft, bemerke ich mit Erschrecken, dass er etwas abseits steht, am ganzen Körper zitternd, aber seine Hand ruht aus seiner Brust, direkt über seinem Herzen.
Was geht hier vor?
Aber als ich meine Augen dem Trio zuwende, wird es mir klar.


Er ist für seine Geliebte da, schenkt ihr einen wertvollen Teil seiner Kraft.
Woran ich das spüre?
Es ist ihre Aura, pulsierend und deutlicher spürbar als die der beiden Männer.
Angereichert von einer solch reinen Energie, wie sie nur zwischen zwei sein kann, die ihre Herzen im vollsten Vertrauen, in der Liebe, verbinden und eins werden lassen.


Ein Lächeln ziert die Lippen der jungen Frau, als sie langsam ihre Hand auf die Zaubererhand des Schwarzhaarigen legt.
Fast zum gleichen Zeitpunkt verlässt der Rothaarige seinen Standort etwas und seine Hand legt sich auf die der jungen Frau.

Meine Augen schliessen sich, verwehren mir den Blick auf das weitere Geschehen.
Meine Vermutung ist bestätigt, sie kennen diesen Zauber.


Der Kampf hat nun wirklich begonnen.
Ich höre ein Gemurmel in der Menge.
Wage es schliesslich, meine Augen wieder zu öffnen.
Genau in diesem Moment schiesst ein grüner Strahl auf das Trio zu.
Der Todesfluch, gesprochen vom Herrscher der Dunkelheit.
Ein Kraftfeld ist spürbar, nur kurz, jedoch mächtig.
Der Fluch verliert seine Wirkung, etwas das bisher noch niemand geschafft hat.


Entsetzen spiegelt sich in den roten Augen, weicht jedoch gleich wieder.
"Er wird eine Macht besitzen, die der dunkle Lord nicht kennt..."
Aber welche wird das sein?


Doch als mein Blick wieder auf dem goldenen Trio ruht, welches gespannt auf die weiteren Aktionen der dunklen Seite wartet, wandern meine Augen weiter zu dem Punkt, der das Schutzschild bildet.
Ihre Hände.


Und endlich beginne ich zu verstehen.
Dieser Zauber ist die Macht.
Das Vertrauen, das sie einander schenken.
Die Freundschaft, die ihr Band um ihre Herzen schlingt und die Liebe, die sie umgibt.
Das alles bildet die Kraft, vor der sich der dunkle Zauberer fürchtet.

Plötzlich geht ein Zittern durch die drei Körper, während sie gemeinsam einen Schritt nach vorne machen.
Den Kreis, den ihre Seelen bilden, nicht einen Moment unterbrechend.
Die Dunkelheit weicht zurück, fasst sich jedoch augenblicklich wieder.
So schnell wird das Licht nicht über den Schatten siegen.


Er schwingt den Zauberstab, einen erneuten Versuch startend, den Todesfluch zu sprechen.
Doch auch dieser prallt einfach ab, löst sich auf, als hätte es ihn niemals gegeben.
Jetzt ist die Panik spürbar, die roten Augen haben ihr selbstgefälliges Glitzern verloren.


Erneut schallt der gesprochene Fluch über die Lichtung, doch auch dieses Mal zeigt er keinerlei Wirkung.
Die Hand des Lords hebt sich kurz, eigentlich ein unbedeutendes Zeichen und doch zeugt es gerade jetzt von seiner Unsicherheit.


Aber plötzlich kommt Bewegung in die Menge seiner Anhänger.
Sie kommen auf ihn zu, treu ergeben und geblendet von seinem Hass, der eine Macht verstrahlt, die unheimlich ist.
Auch er ist unter ihnen, der immerzu strenge Lehrer, mein Partner in manchen Situationen.
Wachsam und bedächtig schreitet er auf die Gruppe zu.
Sein Stolz ist noch immer ungebrochen, aber wenn ich hinter seine Maske blicken würde, dann sähe ich in diesem Moment Angst.
Angst um sie.
Seine ganze Aufmerksamkeit gilt ihr, ich weiss es.


Plötzlich hält er inne, ich spüre seinen Blick auf mir ruhen.
Was hat er vor?
Ein letzter Blick zu ihr, ein Nicken in meine Richtung, dann lässt er den Zauberstab sinken.
Verwirrung breitet sich aus, sowohl unter uns, als auch unter den Todessern.
Ich sehe, wie sich sein Mund lautlos bewegt, Worte zusammenformt.
Doch keiner versteht sie.
Aber es hindert ihn auch niemand daran, alle sind sie zu gefesselt von dem ganzen Schauspiel.


Dann erkenne ich einen kurzen Augenblick ein Lächeln über die Lippen der jungen Frau huschen, dem weiblichen Teil des goldenen Trios.
Weiss sie, was er plant?

"Verräter!", hallt es schrill über die Lichtung und ich kann regelrecht spüren, wie der Zorn durch den Körper des Schwarzmagiers wallt.
Doch alles, was sein einst geglaubter treuer Anhänger macht, ist die Maske von seinem Gesicht zu nehmen.
Und dann sehe ich etwas, was ich schon so lange an ihm vermisst habe.
Ein Lächeln.
Berechnend, überheblich, aber eindeutig zufrieden mit sich selbst.


Zorniges Gemurmel macht sich unter den Anhängern breit und so manch

einer hebt seinen Zauberstab.
Doch nicht einmal diese Tatsache bringt ihn aus der Ruhe, vermögen nicht das Gefühl des Triumphes in ihm zu verdrängen.
Dann hagelt es plötzlich Flüche von allen Seiten, doch zu meinem Entsetzen macht er nur eine wegwischende Handbewegung.

Aber die Flüche prallen ab, zeigen keinerlei Wirkung.


Einen Moment gleitet mein Blick zu meiner Vertrauten und in ihren Augen kann ich lesen, dass sie dasselbe denkt wie ich.
Zauberstablose Magie.
Stark und geheimnisvoll.

Ein Raunen geht durch die Anwesenden, aber sie sind in diesem Moment zu abgelenkt, um zu bemerken, wie das Trio sich langsam dem dunklen Zauberer nähert.


Dessen Aura pulsiert, aus Zorn, Hass und dem unsicheren Gefühl, seine Macht zu verlieren.
Sein Zauberstab hebt sich erneut, doch anstatt einen weiteren Todesfluch abzugeben, fängt er an unnatürlich hell zu leuchten.
Er bündelt seine Kraft, seine gesamte Energie in diesen einen Fluch.
Einen Zauber, der an Macht nicht zu messen sein wird.
Er will es beenden.


Doch was ist mit dem goldenen Trio?
Wissen sie, dass dieser Zauber ihr Ende sein kann?

Der Rothaarige lässt seinen Zauberstab sinken, langsam gleitet dieser dann in seine Umhangtasche.
Was hat er nun vor?
Seine Hände greifen nach den Fingern seiner Freunde, stärken das Band, welches ihre Herzen zusammenhält.
Über ihre Gesichter huscht ein ermunterndes Lächeln, während sich ihre Blicke für einen Moment begegnen.
Kein Wort hat bisher ihre Lippen verlassen, den ganzen Kampf über schon.
Aber ich weiss, dass ihre Seelen einander sehr nahe sind.
Eins geworden wie das flüssige Wachs dreier Kerzen, die langsam herunterbrennen.


Die Augen des Schwarzhaarigen schliessen sich einen Moment, ehe er mit einem leichten Zittern nach der Hand seiner besten Freundin greift und somit einen engen Kreis bildet.
Ich kann die Verzweiflung der Drei spüren, sehe wie sich ihre Hände aneinander klammern, aber nach aussen hin wirken sie stark und entschlossen.


Es ist ein trauriges Bild und doch weiss ich, dass es den anderen Kämpfern Hoffnung gibt.
Die Hoffnung, die einer mit aller Macht zerstören will.

Plötzlich wirft die junge Frau den Kopf hoch, wendet sich mir zu.
Ihre braunen Augen fixieren mich und ehe ich mich versehe, höre ich ihre klare und sanfte Stimme in meinem Kopf.
Aber auch meine Vertraute zuckt kurz zusammen, als die Braunhaarige uns ihre Gedanken mitteilt.


"Wir sind bereit. Glaubt an uns, schenkt uns euer Vertrauen. So, wie ihr unser Vertrauen geniessen könnt. Ihr habt uns alle vieles gelehrt, doch nun ist es an uns, euch zu zeigen, was wir daraus gemacht haben."
Ihre Worte berühren mich sehr, doch zu mehr als einem leichten Nicken bin ich nicht mehr fähig, aber es reicht ihr vollkommen.
Alle drei zwinkern mir zu, zuversichtlich, aber ich erkenne einen Hauch Traurigkeit in ihren Augen.

Ein schrilles Lachen durchbricht plötzlich die Stille.
"Wie rührend...", zischt der dunkle Lord verächtlich.
Er hat jedes Wort aufgefangen.


"Aber leider völlig umsonst. Sieh her, alter Mann. Sieh zu, wie ich wieder etwas zerstöre, was einen Platz in deinem sentimentalen Herzen hat. Seht alle zu, wie ich eure Hoffnung vernichte. Seht, wie das goldene Trio' für immer von dieser Welt verschwinden wird. Ihr seid die Zeugen meines Sieges, des Sieges über das Licht."


Erneut lacht er und einige seiner Anhänger stimmen unsicher mit ein.
Doch er bringt sie mit einem Blick zum Schweigen.
Seine Augen fixieren schliesslich die drei jungen Leute vor sich und er hebt erneut seinen Zauberstab, welcher immer noch grell leuchtet.
Mit einem überheblichen Lächeln schwingt er diesen schliesslich.


Dabei entgeht ihm, wie die Drei sich aneinander festhalten, jeder Muskel aufs Äusserste angespannt.
"Avada Kedavra!"
Schrill hallen diese Worte über die Lichtung und ich kann in Zeitlupe sehen, wie der grüne Strahl auf das Trio zufliegt.


Der Kopf des Rothaarigen wirbelt herum, ebenso der, der jungen Frau.
Beide erheben eine Hand, strecken sie weit von sich, mit der Handfläche nach vorne gerichtet, doch noch immer besteht die Verbindung zu ihrem besten Freund.
Ihre Blicke sind feurig und kampfbereit.
Dann ist einen Moment eine ungeheure Macht spürbar, rollt wie eine Welle über uns alle hinweg.


Ein Knall, dann ein hoher Schrei und einen Augenblick später ist alles schlagartig dunkel.


So dunkel, dass man die eigene Hand vor Augen nicht sieht, doch ich vernehme einen dumpfen Aufprall.
Was ist geschehen?

Ich zücke meinen Zauberstab, doch in diesem Moment durchbricht ein Sonnenstrahl die Dunkelheit, spendet etwas Licht.
Dann, als mein Blick wieder an die Stelle gleitet, an der die Gegner zuvor gestanden sind, bietet sich mir ein Anblick, der mich leise nach Luft schnappen lässt.


Asche.
Das Zeichen, dass ein Leben unwiderruflich zu Ende ist.
Ein Leben, das durchzogen war von Grausamkeit, Hass.
Aber er hat die Macht, die er besitzen wollte, nie kennen gelernt.
Er hat niemals erfahren, wie es ist, geliebt zu werden, Freunde zu haben, einfach glücklich zu sein.
Aber er wollte über diese Macht herrschen.
Doch die Liebe lässt sich niemals bezwingen, denn sie ist unsterblich.
Unsterblich wie die Seelen, in denen sie ihr zu Hause findet.


Er ist verbrannt, innerlich.
Durch seinen eigenen Fluch, gepaart mit allem, was diese drei verbundenen Seelen an Liebe besitzen.
Ihre Freundschaft, ihr Vertrauen ineinander, ihre Zuneigung für ihre Mitmenschen.
Dieser Unmenge an Gefühlen war er nicht gewachsen, er hat nicht mit dieser Kraft gerechnet.
Die unbändige Energie der Freundschaft war sein Ende.

Ich nehme ein weiteres Mal Bewegungen wahr.
Auroren, die sich den restlichen Anhängern annehmen.
Langsam kommt Leben in meine alten Knochen und ich schreite eiligen Schrittes auf den Ort zu, an dem das Licht die Dunkelheit traf.
Nur kurz werfe ich einen Blick auf den Haufen Asche, doch meine Aufmerksamkeit gilt den drei Kämpfern.


Total erschöpft, doch alle Drei am Leben, kauern sie am Boden, die Arme eng umeinander geschlungen.
Diese Mauer wurde erschüttert, doch sie ist nicht gefallen.
Hat standhaft ihrem Schicksal getrotzt.

Ich knie mich neben den Dreien nieder, lege dem Schwarzhaarigen zögernd eine Hand auf die Schulter.


"Der Krieg ist vorbei..."
Zu mehr Worten bin ich nicht fähig.


Doch drei Augenpaare fixieren mich, warmherzig und erleichtert.
Dann bildet sich ein Lächeln in jedem Gesicht.
Eines, das ich einfach erwidern muss.


Ich bewundere die Drei, aber nicht nur für den eben errungenen Sieg, mit dem sie dieser Welt einen neuen Sonnenaufgang schenkten.
Nein, ich bewundere sie dafür, dass sie zwar noch jung sind, aber den tiefen Sinn der Freundschaft, des Zusammenhaltes verstanden haben.

Plötzlich legt sich eine Hand auf meine Schulter und eine zweite Person greift dem Schwarzhaarigen unter die Arme, um ihm hoch zu helfen.
Zwei Käferaugen strahlen glücklich auf den jungen Mann herab, der sich einen Moment später an einen alten Maulwurfsfellumhang gedrückt wieder findet.
Aber schon im nächsten Augenblick wirft sich die rothaarige junge Frau dazwischen und überschüttet den Schwarzhaarigen glücklich und erleichtert mit Liebesgeständnissen.
Ich komme nicht umhin, bei diesem Anblick zu lächeln.
Wie wunderschön doch die Liebe ist, gerade in solchen Momenten.

Dann fällt mein Blick auf den rothaarigen jungen Mann.
Mit einem Strahlen in den Augen betrachtet dieser seinen besten Freund, lässt seinen Blick dann weiter wandern zu dem dunklen Mann, der seine beste Freundin fest an sich drückt.
Er weiss um die Gefühle der beiden füreinander und er akzeptiert es.
Noch dazu weiss er, dass genau dieser Mann einen Teil zum Sieg betrug.
Einen wichtigen Teil...
Sein Blick wird weich und sein Lächeln schliesslich breiter, als er seine Augen schliesslich abwendet.

Meine Vertraute erscheint an meiner Seite, geht vor dem Rothaarigen, ihrem ehemaligen Schützling, in die Knie und einen Moment später liegen sich die beiden in den Armen.
Es war ein grausamer Krieg, der in seinem Aufbau viele Opfer gefordert hat.
Doch wie schnell wird diese Tatsache vergessen.


Jeder der Anwesenden auf dieser Lichtung, jedes Opfer, leistete einen Beitrag zu unserem Sieg über das Dunkle in der Welt, schenkte uns ein kleines Stück neue Hoffnung.


Und wenn ich diese junge Generation vor mir betrachte, die drei Menschen, die über eine Macht siegten, vor der selbst ich mich fürchte, dann weiss ich, dass ich mich glücklich schätzen kann, sie in meinem Herzen zu tragen.


Als Kinder der Hoffnung, Kinder der Liebe, als Kinder meines Herzens...


"Albus, erzählst du wieder eine deiner Geschichten?", erklang eine Stimme belustigt von der anderen Seite des Raumes herüber.
Gelassen lehnte eine Frau im Türrahmen, das sonst so buschige Haar zu einem eleganten Knoten gebunden.


Ihre Augen ruhten auf der Kinderschar, die gebannt zu den Füssen des alten Zauberers sass.
Dieser schien jedoch höchst erfreut über diesem Umstand zu sein, denn er schenkte ihr ein breites Lächeln.


"Ich frische nur etwas die Vergangenheit auf, meine Liebe.", antwortete er fröhlich.


"Die Vergangenheit?", erklang nun eine seidige dunkle Stimme, dessen Klang der Hexe ein Lächeln entlockte.
"Scheint so, mein Lieber.", entgegnete sie lachend und lehnte sich leicht nach hinten, an die Brust ihres Mannes, dessen Arme sich einen Moment um sie schlangen.


"Welche ist es denn dieses Mal?", fragte dann eine zweite männliche Stimme.
Sie gehörte einem rothaarigen Mann, der nun ebenfalls in den Raum trat, dicht gefolgt von einer Dame derselben Haarfarbe und eines weiteren Zauberers.
Dessen smaragdgrüne Augen strahlten durch die Brille hindurch fröhlich in den Raum.
Seine Hand fuhr durch das strubbelige schwarze Haar, während er ein Lachen nicht unterdrücken konnte.
"Hoffentlich keine Schauermärchen...", bemerkte er dann und betrachtete amüsiert die Gesichter der jungen Menschen, die immer noch zu Füssen des alten Mannes sassen.


Dieser konnte ein Schmunzeln nicht verbergen, als er die kleine Gruppe vor sich betrachtete.
Wer hätte gedacht, sie alle einmal so glücklich und friedlich zu sehen?
Fast so, als hätte es die alten Zeiten niemals gegeben.

"Ich erzähle die Geschichte des finalen Kampfes."
"Aber Albus...", widersprach die rothaarige junge Frau und ihre Augen musterten den alten Zauberer skeptisch.
"Sind sie nicht noch etwas jung dafür?"
Sie legte leicht den Kopf schief und betrachtete einen Moment die Kinder, die nun mit erstaunten Gesichtern dem Gespräch der Erwachsenen lauschten.


"Keineswegs, Ginny. Ich halte sie für alt genug, diesen Teil der Geschichte zu hören.", antwortete dann eine ältere Hexe gutmütig und trat an die Seite des alten Zauberers.
Ihre Augen ruhten einen Moment auf jedem Einzelnen, ehe sie leicht lächelte.


"Für Albus ist alles alt genug, Minerva, solange es nur seinen Erzählungen lauscht.", bemerkte dann der dunkle Mann von der Türe aus sarkastisch.
Der alte Zauberer lachte bei dieser Bemerkung fröhlich auf.


"Oh, Severus, wenn du einmal so alt bist wie ich, wirst du es zu schätzen wissen, solche interessierten Zuhörer zu haben."


Snape schüttelte daraufhin nur leicht den Kopf, doch seine Augen hatten einen Glanz erhalten, der dem alten Mann nicht entgangen war.
Und er genoss diese Entdeckung.

"Ich werde Papa immer zuhören.", meldete sich nun eine Kinderstimme trotzig, die einem kleinen Jungen gehörte, der nun ernst in die Runde blickte.
"Wenigstens einer...", grummelte Snape, was ihm einen sanften Rippenstoss seiner Frau einbrachte.


"Papa.", rief nun ein kleines Mädchen, stand auf und stürzte sich in die Arme des rothaarigen Mannes.
"Ich verspreche dir, dass du mir immer alles erzählen kannst."
Ein heiteres Lachen entwich Rons Kehle, während er seine Tochter liebevoll an sich drückte.


"Ich danke dir, mein Schatz.", flüsterte er dann und einen kurzen Augenblick lang  konnte Albus Kummer in seinem Blick erkennen, doch dieser schwand ebenso schnell wieder, wie er gekommen war.
Doch auch der Braunhaarigen war dies scheinbar nicht entgangen, denn als das kleine Mädchen sich kichernd aus den Armen ihres Vaters wand, um sich wieder zu den anderen Kindern zu setzen, löste sie sich kurz von ihrem Mann, um sich zu ihrem besten Freund zu gesellen.
Sanft legte sich ihre Hand auf den Unterarm des rothaarigen Mannes.
Er schenkte ihr daraufhin ein kleines Lächeln und griff nach ihrer Hand, um sie kurz zu drücken.
Albus entging dies alles nicht.
Er wusste um den Schmerz des jungen Mannes, wenn er an seine Frau dachte, die kurz nach der Geburt seiner Tochter gestorben war.
Doch der alte Mann wusste auch, dass diese Geste der Vertrautheit dem Rothaarigen gut tat.

"Mama.", erklang nun die helle Stimme eines Mädchens, welches ungeduldig am Ärmel von Ginny zupfte.
Diese ging in die Knie, was kein einfaches Unterfangen war, da ihr runder Bauch ein schweres Hindernis darstellte.
"Müssen wir Papa später auch zuhören?", fragte nun ein kleiner Junge, der neben seine Schwester getreten war.


"Es wäre schön.", antwortete Harry daraufhin schmunzelnd und strich beiden Kindern zärtlich über die Wange, ehe er seiner Frau wieder half, sich zu erheben, was sie ihm mit einem Lächeln und einem Strahlen in

den Augen dankte.
"Auch wenn ich sicher keine so guten Geschichten erzählen kann, wie Onkel Albus.", bemerkte Harry dann noch und zwinkerte der Kinderschar fröhlich zu.


Bei diesen Worten schenkte ihm der alte Mann ein Lächeln, während er eine Moment später wieder die volle Aufmerksamkeit der Kinder genoss.
Er mochte diese Zusammenkunft.
Und er war sich vollends bewusst, dass alle darauf warteten, Kinder wie Erwachsene, dass er erneut das Wort ergriff.
Doch er schwieg.

"Onkel Albus... Wer waren denn nun diese Drei, die die Welt gerettet haben?", fragte Rons Tochter schliesslich neugierig.
"Leben sie noch?", warf Harrys Sohn ein.
Der alte Zauberer lächelte und zwinkerte kurz Richtung Tür.


"Ja, sie leben noch... Sie sind sogar ganz in unserer Nähe.", antwortete er schliesslich mit verschwörerischer Stimme und schenkte jeden einzelnen Kind einen liebevollen Blick.

Eine lange Zeit herrschte Stille, während die Kinder angestrengt nachdachten.
Doch nur ein Paar schwarze Kinderaugen hatte den Wink des alten Mannes verstanden...


"Mama?", entwich es ihm ungläubig. "Onkel Harry und Onkel Ron?"
"Er hat deinen Verstand.", raunte Snape Hermine leise ins Ohr, als er erneut hinter sie trat.
"Aber deine Augen.", erwiderte sie ebenso leise, konnte sich aber ein Lachen nicht verkneifen.

"Richtig, mein Junge.", bemerkte Dumbledore schliesslich und sah gutmütig auf ihn herab.
"Harry, Ron und Hermine, das goldene Trio von Hogwarts, zeigte dem Licht den Weg, die Dunkelheit zu verdrängen."


Mit diesen Worten lehnte er sich in seinem Sessel leicht zurück, legte seine Hand auf die der älteren Hexe an seiner Seite und schloss für einen Moment die Augen.
Zufrieden einer neuen Generation von Zauberern diesen Teil der Vergangenheit erzählt zu haben.


Die Geschichte über den Tag, an dem die Dunkelheit ihren Kampf gegen das Licht verlor.
Den Tag, an dem sich zeigte, zu welcher Magie Freundschaft, Liebe und grenzenloses Vertrauen fähig sind.


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Ich möchte aber an dieser Stelle ganz klar festhalten, dass ich mit dieser Geschichte kein Geld verdiene!

Alle hier verwendeten Figuren sind Eigentum von J.K.Rowling.

Ich habe mir nur die Freiheit genommen, mit meinen eigenen Ideen etwas anderes zu gestalten. :)

Auch ist hier ein Text von Kahlil Gibran zu finden. Dieser ist auch nicht mein Eigentum!




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